Eins für die Tierschutz-Populisten

Ich bin ein Aficionado des Stierkampfs. In Tat und Wort und Bild.
Seit es ihn gibt, soll er abgeschafft werden. Aber man hat es über all die Jahrhunderte nicht hingekriegt. Beim Stierkampf geht es um Tod, das Leben, Eleganz und Stil in Todesgefahr. Um den Triumpf des Menschen über die Urkraft der gefährlichsten Kampfmaschine dieser Welt. Stierkampf ist, wie Boxen, kein Spiel und keine Show, sondern blutiger Ernst. Er ist nicht Fußball oder Tischtennis. Er ist ein Drama, und er endet mit dem Tod des Antagonisten. Im besten Fall nur mit dessen Tod. Aber all das ist hinlänglich bekannt.

Nun möchte man ihn wieder mal abschaffen. Diesmal sind es katalanische Tierschützer. Und Deutsche. Deutsche wollten den Stierkampf schon immer tilgen. Keine Ahnung, warum. Bei den Katalanen liegt der Fall etwas anders: Den Katalanen bedeutet der Stierkampf schon traditionell nicht viel, bis überhaupt nichts. Warum wollen sie ihn dann abschaffen? Vielleicht um den verhassten Spaniern einen reinzuwürgen? Vermute ich mal. Katalanen gelten gerne als die «Deutschen» der iberischen Halbinsel.

Nun gut. Stierkampf ist nicht jedermanns Sache. Und daher macht es sich gut, wenn man ein paar nackte Mädchen, mit Banderillas bestückt, auf einer Plaza platziert, um gegen das Drama in der Arena zu protestieren. Das ist hübsch anzusehen. Gefiel mir auch ausnehmend gut. Aber es ist einfach nur Populismus.

Denn: Jeder verdammte Stier der in der Arena getötet wird, hat es im Leben und auch in seinem Tod noch tausend Mal besser, als das von allen Göttern verlassene Vieh, das um des Profites Willen, durch ganz Europa gekarrt wird. Oder all die Schweine, die hier in Österreich, Deutschland und der Schweiz in engsten Verschlägen und in Finsternis ihrem maschinellen Tod entgegen siechen, damit der Ösi, der Eidi und der piefkinesische Tierschützer und Stierkampfgegner, ein billiges Schnitzel neben die Pommes gelegt bekommt.

Es ist dies mit ein Grund, warum ich fast vegetarisch lebe.
Also ihr stierkampfgegnerischen Tierschützer: Schaut ihn eure Ställe, auf eure Teller und auf eure Straßen, wenn euch am Wohl der Tiere liegt, und verschont mich mit diesen albernen Kampagnen, die aus den Thinktanks der Rechtsnationalpopulisten entfleucht sein könnten.
Olé!