Wo gibt’s eigentlich Stefansdome zu kaufen? Oder: Von Kärnten lernen, heißt siegen lernen

Der Finanzminister «hat die Nase voll von Kärnten!». Sacht er, der Neffe, des Chefs von Ösi-County. Tja, soll er halt. Er wird sich wohl einen Nasenspray besorgen müssen. Salzlösungen helfen im Übrigen auch, wenn man grad nicht so liquid ist. Das könnte der Fall sein. Denn der Steuerzahler hat sich gerade eine Bank gekauft. Jedem Ösi seine Bank. Da fahren ein paar solariumgegerbte Chuzperianer so ein Bankilein flott gegen die Wand, und nachdem man alles Wertvolle aus dem Wrack ausgebaut und vercheckt hat, wird die gecrashte Kiste dem Steuerzahler für den Neupreis wieder angedreht.

Das Land Kärnten, bzw. dessen Politiker haben sich – wie die Spezeln der CSU im nördlichen Bayern – dieser Hypo bedient, als wär’s eine offene Ladenkasse. Um die Freunderl bei Laune, die politischen Gegner unten, und den Wähler mit bar ins Handerl abgekackten Geldgeschenken bei der Stange zu halten. Natürlich tragen diese Mannen keine Schuld an dem Crash.

Für diese Einstellung habe ich vollstes Verständnis. Warum sollten gerade die Kärtner, in einem Land das als Nation, sowie als Individuum, niemals irgendeine Verantwortung für irgendetwas trägt, sich in diesem Falle irgendwie mitschuldig fühlen? Das wär doch nachgerade pervers!

Pech für den Steuerzahler, dass das Land Kärnten nun doch 200 Millionen zur Rettung der Bank beitragen muss. Pech, weil Kärnten das nie und nimmer tun wird. Da kann der Finanzminister noch so verschnupft sein. Die Kärntner haben als verschworene verschwörungstheoretische Gemeinschaft zu leben gelernt. Für sie gilt: «Nur wer sich an Gesetze hält, ist wirklich blöd. Und was Gesetz ist, bestimmen im Übrigen noch immer wir.»

Sie haben bewiesen und beweisen es noch, dass Verfassungsgerichtshofbeschlüsse (Zweisprachige Orsttafeln) etwas für den Villacherfasching sind.
Und haben Sie nicht recht?
Als Kelsen die österreichische Verfassung bastelte, war die Alpenrepublik offenbar von edlen, lauteren Gutmenschen besiedelt. Für das Brechen von Gesetzen der Verfassung sind keine Sanktionen vorgesehen. Das ist toll. Das ist so, als dürfte man im Supermarkt nicht klauen, aber wenn man’s trotzdem tut, kommt der Filialleiter und hält einem die Tür auf, weil man beide Hände voll mit Sore hat.

Von Haider lernen, heißt siegen lernen.
Und wenn man ohnehin pleite ist, ist’s doch eh wurscht, wenn man noch 200 Millionen abdrücken soll. Loss ma die in Wien no a bissi schimpfen. Sie können eh nix tun. Und der Restösi wird auch schimpfen. Schimpfen und zahlen. Wie das Lösegeld an einen Geiselnehmer. So sans hoit, da unten, wird er sich sagen. Aber schee isch scho, Kärnten!
Und die Herren Dörfler und Scheuch die «Teitschen», werden Wahlsiege einfahren, dass man selbst in der bayrischen CSU nur noch grün vor Neid wird.
Ich finde, zu Recht. Das sind Leute, die führen können. Auch wenn sie von Rechts wegen entmündigt gehören.

Ich habe gerade vernommen, dass in Wien vermehrt Stefansdome in Modellgröße nachgefragt werden. Bevorzugt wären jene aus Gusseisen. Sind doch echt edle Weihnachtsgeschenke à l’italien, oder?

Eine Antwort auf „Wo gibt’s eigentlich Stefansdome zu kaufen? Oder: Von Kärnten lernen, heißt siegen lernen“

  1. Wenn die bayrische CDU auf Grund der Kärntner Politik jemals grün vor Neid werden sollte, dann haben wenigstens wir in Deutschland etwas davon. Grün vor Neid ist besser als Braun vor Stolz.

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