Notwehr-Justiz

Heute ist ein großer Tag für die österreichische Justiz. Es sich hat wieder einmal gezeigt, dass Justitia wirklich eine Augenbinde trägt, eine Augenbinde die vielleicht aussieht wie eine abgelegte Slipeinlage der Innenministerin, aber immerhin, eine Augenbinde.

Der 17-Jährige Einbrecher des Merkur-Markts in Krems, dessen Beine von einer notwehrigen Beamtin glatt durchschossen wurden, und den man in großzügiger Weise auch noch an einer Erfahrung der besonderen Art partizipieren ließ, nämlich, seinen 14-Jährigen Kumpel sterben zu sehen, drückte diese Justitia nur 18 Monate Knast rein. Nicht viel, wenn man bedenkt, dass dieser «Bursch» auf zwei seiner Einbruchstouren, doch Süßigkeiten und Getränke erbeutet hatte. Und sowas machte der natürlich gewerbsmässig, is eh kloa, und da gehört ein Riegel vor, versteht sich von selber.

Der Bursche war auch noch geständig, was sich strafverschärfend ausgewirkt haben muss. Ein richtiger Verbrecher muss lügen, was das Zeug hält. Oder sind die Lügner die Polizisten? So wie jener Beamter, der dem 14-Jährigen aus 1 Meter 80 Entfernung eine Kugel in den Rücken notwehrte, (in anderen Ländern sagt man einfach «abknallen» dazu) der nun nicht verstehen kann, dass jeder Sachverständige auf einen völlig anderen Tathergang kommt, wie er selber. Er versteht die Welt nicht mehr. Sie hat sich gegen ihn verschworen. Teufels Werk!

Jedenfalls, das Land hat wieder Grund stolz zu sein. Die Justiz arbeitet einwandfrei und mit Slipeinlage. Und wie schnell!

Mehr Grund stolz zu sein, wird es in ca. 5-6 Jahren (oder 10, 20 jahren) geben, wenn der notwehrende Killer – dem die Sachverständigen nachwiesen, dass er das Kind einfach abgeknallt hat -, eine bedingte Geldstrafe von € 7,50 ausfasst, und dem Gericht unter Tränen klagen wird, wie sehr er darunter leidet, dass ihm Gott keine andere Wahl ließ, als den Burschen zu erschießen.

Ich schätze mal, dass uns dann allen zusammen, das eine oder andere Tränchen die Wange runterkullern wird, oder?