Fahne im Wind

Der österreichische Bundeskanzler, dessen SPÖ gerade wieder eines übergezogen bekommen hat, meint im Standard-Interview: Ich bin keine Fahne im Wind.
Spricht er in Rätseln? Handelt es sich um eine gefinkelte Allegorie? Und wenn ja, was könnte er damit meinen?
Dann plötzlich hab ich es. Er meint, dass es jetzt, wo die Sozialdemokratie möglicherweise einen Change so nötig hätte, wie eine Leiche eine Beerdigung, nicht der Zeitpunkt sei, den eingeschlagenen Weg zu verlassen.
Das ist das österreichische Verständnis von Rückgrat: So lange es noch geht, sich jedem (Kronenzeitung usw.) in übelster, opportunistischer Weise andienen, und dann, wenn wirkliche Änderungen gefragt sind, auf stur schalten.

Vielleicht hat er sich aber nur versprochen und meinte eigentlich: Ich brauch ein bisschen Wind unter der Fahne. Wer weiß das denn schon? Und wen interessiert’s? Bei dieser ÖVP-Alleinregierung mit SPÖ-Grinsekanzler?

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