Covi-Diary (26)

Ich nahm wieder mal den McCarthy-Roman „No Country for old men“ in die Hand, um darin herumzulesen und zu studieren. Blumberg2 ist noch 2 mal durchgearbeitet worden, wobei ich manchmal eine Stunde über einem Satz verbrachte, und nach dem richtigen Wort fahndete. (So what?) Aber was hat das mit „No Country…“ zu tun?
Im Grunde gar nichts, denn in Blumberg2 ist viel Gefühl und Instrospektion, und in „No Country…“ wird ausschließlich Handlung beschrieben.
Die Emotionen entstehen durch McCarthys genaue Sprache. Beim Leser. Und vielleicht auch bei der Leserin. Ein Bild folgt dem nächsten.
Die Coen-Brüder brauchten für ihren Film (fast) kein Drehbuch. Lest den Anfang und seht euch den Anfang des Films an. Deckunsgleich umgesetzt. Bis in die kleinsten Details.
Die einzige Instrospektion die McCarthy liefert, sind die Seiten des Sheriffs, der der Handlung eher wie ein Zuschauer folgt, als dass er eingreifen könnte.
Warum sage ich das alles? Nun, ich möchte auch sowas machen. „No feeling ist the best feeling“ (J.J.)

Und dann las ich noch ein bisschen in der Spiegel Bestsellerliste rum. Ildiko Kürthy. Dazu sag ich jetzt nix. Und dann las ich noch eine Kurzgeschichte von Doron Rabinovic. Es ging natürlich um die Liebe in Zeiten der Ansteckung.
Dazu sage ich persönlich auch nichts, füge aber den Post einer Leserin hinzu:
«Schöne Geschichte, ich mag den Schriftsteller, habe „XXXX» am Nachtkästchen liegen.“
Das ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Wer zum Hugo, hat heute noch ein „Nachtkästchen“? Und wie sieht so was aus? Ist da immer noch der „Scherm“ (der Nachttopf) drin? Und in der Lade das „Bettmümpfeli“ (Das Betthupferl) von „Mon Cheri“.

Ansonsten sitz ich noch jeden Morgen auf dem Ergometer lese Eike Geisel, und warte darauf, dass mir der Bittermann den nächsten Pohrt-Band schickt.

Frohe Ostern!

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