Nochmal: Klossek/Malorny

Heute morgen wieder im Gym auf dem Ergometer, und noch immer dieses wunderbare Buch von Klossek/Malorny lesend (es möge nicht enden, por favor), und während mir die Anstrengung den Schweiß auf die Stirn treibt, denke ich daran, dass, wenn es nur den Anschein von Gerechtigkeit in dieser Welt geben würde, dieses kluge, humorvolle, aufrichtige und inspirierende Buch ganz vorne auf der Bestsellerliste zu finden wäre und nicht diese schrifliche Seppelseiche.
Als ich dann zum Papierdispenser und dem Desinfektionsspray wanderte, sah ich auf dem hintersten Ergometer einen weiteren Oldie der ein Buch in der Hand hielt. Es war wie eine gottverdammte Epiphanie. Ein Mann, ein Buch, auf dem Ergometer! Wann hatte ich das zuletzt gesehen? Vor etwa 10 Jahren, in dem Gym in dem ich gearbeitet hatte, und das von einem bekannten Operntenor frequentiert wurde, der sich täglich eine Stunde aufs Rad setzte, mich bat, die Musik auszumachen, und der dann in Büchern las. Auch in Büchern meiner Provenienz.
Sollte das Lesen zurückkehren? Nachdem die Hochzeit von Netflix vorbei ist? Haben wir es mit den Vorboten eines Paradigmawechsels zu tun? Sind eines Morgens, wenn ich den Laden betrete, alle Ergometer besetzt. Mit Lesenden?
Das – ich gesteh es – würde mir nicht gefallen. Wo soll ich dann lesen?

Wie auch immer: Geht rüber zum Link von Susann Klossek und bestellt euch dieses feine Buch. Just do it.