Bad Ass

Heute morgen hatte ich wieder mal das Vergnügen von einem Radfahrer angefahren zu werden. Natürlich auf dem Gehsteig, wo er mit geschätzten 20km/h die abfallende Favoriten runterpeste. Er hatte damit gerechnet, dass ich einen halben Schritt zur Seite machen würde, was ich aber nicht tat. Schulter gegen Schulter. 70 kg mit 20km/h gegen 115kg (vermutlich mehr) mit 4 km/h. Es zerlegte den Burschen ganz ordentlich und er landete auf einem zufällig freien Parkplatz, rappelte sich auf und ging auf mich los. No na. Er war ja Radfahrer und somit im Recht, denn Radfahrer und im Recht sein, gilt als Axiom.
Ich hielt einfach seine Arme fest und erklärte den Umstehenden, dass ich, ein „harmloser» Fußgänger, auf dem Gehsteig von einem Radfahrer angefahren wurde. Ich sagte der formhalber, dass ich die Cops rufen wolle, was ich  natürlich nicht wollte. Mir fehlt die Zeit, für solche Albernheiten. Dann mischten sich gleich ein paar Umstehende ein, und der Radi jammerte ihnen was über die pösen Autofahrer vor. Deswegen müsse er auf dem Gehsteig fahren. Das explizierte er, während gezählte fünf Radfahrer vorbeifuhren. Auf der Straße. Zusammen mit den pösen Autos.

Dann hatte ich genug, ließ sie allein und ging dann in den Hofer einkaufen.

Ja. Ich hätte ausweichen können. Aber ich wollte nicht. Ich bin böse. Und Fußgänger. Und als dieser betrachte ich den Gehsteig irgendwie als mein Territorium. Ich sage nie was zu einem Radfahrer der auf dem Gehsteig fährt, aber ich weiche auch nicht aus. Das ist mein Bad-Ass-Deal.

Das erstaunlichste war, dass ein beschleunigter menschlicher Körper gegen meine Schulter prallte und es mir vorkam, als hätte meine Tochter einen Fußball dagegen geworfen. Meine großartige fuckin’ Bad-Ass-Schulter.

Ich denke, der Radi hat heute etwas gelernt.

P.S. Und da wir ohne Zweifel auf einen Bürgerkrieg zusteuern: Ich bin auf der Seite der Fußgänger.

So jetzt: Shitstorm, please!

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