Mahnmale

Gute Nachrichten für österreichische Alt-Nazis, schmissfressige Rosstäuscher, Neo-Nazis und andere Hitlerverehrer. Es ist vorbei mit dem verschämten Versteckspiel. Holt eure Hitler-Poster, Hitlerporträts in Essig und Öl, ruhig aus der Truhe und hängt sie wieder ins Vereinslokal, die gute Stube oder über eure Waffensammlung. Wiederbetätigung? Aber nicht doch.

«Das Bildnis des Führers wird von euch jetzt als Mahnmal gesehen.»

Denn so sieht es auch der ÖVP-Klubchef Lopatka. Er will das Porträt des Austrofaschisten Dollfuß im ÖVP-Klub nicht abhängen. Dollfuß ließ 1934 nicht nur die Arbeiter im Karl-Marx-Hof zusammenkartätschen, sondern regte auch an, die Arbeiter der Simmeringer E-Werke «überfallartig zu vergasen».

Aber der Lopatka will das Porträt «jetzt als Mahnmal sehen».

Das ist gut so. Gemahnt kann nie genug werden.

Es ist wie damals mit meinem Jimi Hendrix Poster: Das volle Mahnmal. Oder wie das Porträt des Bundespräsidenten in allen Schulen: Voll gemahnt. Das Kreuz im Hergottswinkel: Die allerletzte Mahnung.

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