Das Sprüchemuseum (30)

«Es ist absolut beschämend, dass es Länder und Völker gibt, die so intolerant und ignorant sind. Das ist peinlich.»

Bode Miller, der letzte Individualist des Skirennsports, zum faschistischen Russland, wo man, über Homosexualität sprechend, ins Gefängnis geworfen werden kann, und wo die nächsten Olympischen Winterspiele ausgerichtet werden.

Wir sagen: Wir sollten derartigen Kommentare auch von anderen Athleten erwarten dürfen. Oder würde man sich im «Österreicherhaus» auch den Kim aus Nordkorea schönsaufen? Und zwar nicht nur die österreichischen Sportler?
Außerdem hat, dem Vernehmen nach, der Verbandspräsident Schröcksnadel angeordnet, dass bei allfälligen Wortmeldungen erst die Hand gehoben werden muss.
Uns wurde auch zugetragen, dass man das in Athletenkreisen nur recht und billig findet. Meinungsfreiheit ja, nur müsste man zuerst mal eine haben. Aber die hat bereits der Schröcksnadel. Und für eine zweite reicht leider die Subvention nicht … Vielleicht sponsort die Kronenzeitung eine Zweitmeinung?

Leider sympathisch

Dass ich gestern Nacht, beim Kampf Klitschko-Povetkin, mich auf der Seite von Klitschko fand, ist eigentlich unverzeihlich. Aber man ließ mir keine Wahl. Nicht mal «Sascha» Povetkin, den ich für einen sauberen, ehrlichen und überaus versierten Boxer halte, kein Mann der vielen Worte, aber im Ring technisch beschlagen, unermüdlich angreifend und auch fair. Aber dass man in Moskau glaubte, den Kampf ideologisch aufpeppen zu müssen, brachte mich auf Klitschkos Seite.
Der ehrliche, «weiße russische Ritter» gegen den im Westen aufgestiegenen Ukrainer  – und Putin sollte, so wurde gemunkelt, auch noch am Ring auftauchen-, da waren die Würfel gefallen. Dass dann Klitschko seinen berüchtigten no-risk-much-money-Stiefel runterboxte, und so jede Aktion seiner selbst und auch die des Gegners mit Clinch und drauflehnen abschloss, verdross. Aber Putin ist schlimmer. So ist das.

Und ich gehe so ziemlich jede Wette ein, dass der verklemmte russische Präsident sich den Kampf in der Nähe des Stadions angesehen hat, um, wenn sein Mann gesiegt hätte, den Ring zu entern.
Wenigstens dieser Anblick blieb uns erspart.

Zu Gunsten Klitschkos muss gesagt sein, dass kaum ein anderer in seiner Situation darauf verzichtet hätte, den Gegner mit verbotenen Hinterkopfschlägen zu traktieren, er unterließ dies aber, der Wladimir, und das ist, leider, leider, ziemlich sympathisch.

Sie richten es sich

Schon Karl Kraus wusste, wie der Österreicher «es sich richtet», und es war ihm zuwider. Ja. Manchmal weiß man gar nicht so recht, wie sie es sich richten, aber hin und wieder geht der Spot an, und alle können es sehen.

Wie gerade jetzt, wo der Rechnungshof die Wiener Polizei kritisiert. Zuviele Chefs, zu wenig Außendienst. Man nahm sich offenbar ein Besipiel an der österreichischen Armee, tutti capitani, ein Haufen Lametta -und Orden behängter Schwabbelbäuche. Und so ein Chef sitzt schön im Warmen und Trockenen, ist einfach gemütlicher, oder?

Und dann, als zweiten Streich, zieht man aus denjenigen Bezirken, wo es öfter mal zu Sache geht und Beamte von Nöten wären die Leute ab und versetzt sie in die spießige Josefstadt, wo eh nix los ist.

Das Dementi ist noch nicht draußen. Aber es wird sich von den anderen, die täglich von Politikern abgesondert werden – wenn man sie an ihre Verantwortung erinnert, nicht unterscheiden. Da braucht man nur das letzte hernehmen, des passt immer.

Das Sprüchemuseum (29)

Raj (Hindu) und Howard (Jude) stehen in einer Kirche und betrachten den gekreuzigten Jesus.
Raj: «Unsere Götter haben nicht solche Sixpacks.»
Howard: » Ja, das war der letzte Jude, der noch Sit-ups gemacht hat.»

Aus der Serie «The big bang theory».

Wir sagen: Wir hören hierzulande immer wieder Leute, die von «billigem Ami-Serien-Scheiß» palavern. Ihr Burschen, ihr Mädels, habt ihr sie eigentlich noch alle?