Warum nicht gleich so?

Ein katholischer Feiertag. Maria irgendwas. Schön. Für einmal. Denn dieser Höllensommer braucht eine Pause. Zumal in meiner Gegend. Hitze und Baulärm. Im Haus und ums Haus herum. Aber als ich heute das Geisteszentrum verließ, war es wieder richtig fein: Straßen, die ihre Beläge auslüfteten, ein Himmel wie das Kleid einer italienischen Brautjungfer und eine Temperatur, die, in einem Schwimmbecken herrschend, jedes kontinentale Weichei (von denen gibt es zwölf aufs Dutzend) zurückzucken ließe, als hätte es einen Viehdraht berührt, und ich denke nur: Warum nicht gleich so? Geht doch, oder?

Aber wie sagte schon der gute Brecht: Aber die Verhältnisse, sie sind nicht so.
Whatever. Ich blicke in den Hinterhof, höre eine Art Meeresrauschen und einen weit entfernten Wappler, der mit einem Winkelschleifer hantiert, auf einem Balkon spielt der sachte Wind mit einem gelben Sonnenschirm, dessen Schatten niemand nutzt, ein Bild wie von Ed Hopper; ein Polizeihubschauer knattert und entschwindet wieder, das Licht ist bereits herbstlich weich und von mir aus, könnts einfach so weitergehen.

Und dazu all die guten Sachen, die jetzt auf die Lebensmittelmärkte kommen …

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