Politik und Wetter

Was auch immer die Beschwichtigungs-Taliban des Klimawandels und/oder die Orthodoxie der «Is eh normal, wa?» glauben, proklamieren, verneinen, abstreiten, beschönigen und leugnen, eins ist sicher: Beim Wetter tut sich was. Beim Klima vermutlich auch. The times they are a-changing, wie schon Bob Dylan wusste, und ich selber seh’s so: Die 4 Jahreszeiten werden auf zwei eingeschnurpft, auf eine Art Monsun, gefolgt von höllenartiger Hitze und Dürre.

Die Veränderungen müssen uns aber nicht betrüben, denn in Germany und Austria gibt es, zumindest in der Politik, super Konstanten. Dafür sorgen schon die Wählerin und der Wähler (deppert, fett und alt seien die beiden, vermeldete neulich ein Altpolitiker. Ich war’s nicht. Ausnahmsweise …). In beiden Ländern wird gewählt. In Österreich wird die große Koalition aus SPÖ und ÖVP weitertun, und in Germany wird sich Mutti anschicken, den Rekord des Oggersheimer zu brechen, 16 Jahre Lähmung, das schafft sie, da bin ich mir sicher.

Georg Diez sieht sich, bei null Alternativen, von seiner «Wahlpflicht» entbunden, und ich bin der Meinung, dass er recht hat. Mit dem Wetter müssen wir irgendwie klar kommen. Mit der Politik auch. Das eine können wir nicht wählen, und das andere sollen wir nicht (mehr) wählen.
Rufen wir ihnen allen die wahren Worte Jon Webbs zu: «Hört auf mich ins Ohr zu pimpern, Kumpels, fickt euch lieber ins Knie.»

Handke & Berg = Böll

In diesen süttigen Tagen, wo der Asphalt vor dem Haus flimmert wie in einem Western, siedendheiß die Luft, hab ich eine große Rolle Alufolie gekauft und damit von außen die Fenster zu geklebt, jawohl, in diesen Tagen mit 37, 38, 39 Grad, wo man Touristen für irre und Autofahrer für behämmert hält und selbst nicht dazu kommt etwas ordentliches zu produzieren, ja, an solchen Tagen ist man bereit für Jux und Tollerei, und Jux und Tollerei heißt in meinem Fall: Teile meines in Arbeit befindlichen Buches einem Test in der FAZ-Online zu überantworten welcher heißt: «Ich schreibe wie…»

http://www.faz.net/f30/aktuell/WriteLike.aspx

Ich gab den Anfang und dann gab ich den Schluss ein (nur wenige Seiten). Der Anfang war wie von Peter Handke geschrieben, der Schluss von Sibylle Berg und alle Seiten zusammen, wie von, und jetzt kommts: von Heinrich Böll.
Madonna serpente! Handke und Berg = Böll.

Das hat was, finde ich. Nicht schlecht, für so’n Hitzetag, oder?

Endlich…

Nun endlich ist es soweit. Es hat fette 4 Jahre gedauert, aber dann war es da: Auch spiegel online hat sich getraut jene Frage zu stellen, die zu stellen sich so aufdrängt wie jene, ob man sich echt weh tut, wenn man vom Dreimeterbrett in einen leeren Pool hechtet:
Ist Putin schwul?
No na, würd man in Wien sagen, no na, a Hemd wird er sich doch noch kaufen können, der Oame?
Und wer stellt im Spiegel endlich, endlich die richtige Frage: Der S.P.O.N. Kolumnist, der Fleischhauer Jan, vom schwoazen Kanäu.

Wie schon angedeutet, unser alter Hausblogger Niedermann hat das schon vor vier Jahren gecheckt. So schaut’s aus:

Ist Putin homosexuell? Oder warum in Österreich andauernd Leute von der Polizei abgeknallt werden.

Mittwoch, 5. August 2009, 17:29 Uhr Bearbeiten
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In Österreich ist man Putin-Fan. Man mag Law and Order.
Väterchen Putin posiert mit nacktem Oberkörper, Goldkettchen, Pferd oder Fluss oder Fisch, Hauptsache, nackter Oberkörper. Nicht zu vergessen, große, coole Sonnenbrille. Wer sich in einschlägigen Magazinen auskennt, wie es z. B. Autoren tun, kennt die Codes. Man stellt sich unwillkürlich die Frage: Wann endlich folgt Putins Outing? …

Und wer vielleicht noch eines Beweises bedarf mag Putins Ex-Frau mit der Witwe von Jörg Haider vergleichen. Beide Ehefrauen schauen aus wie die Mütter der Burschis.

(Muss ich hinzufügen, dass es mir die sexuelle Ausrichtung eines Menschen so blunzn ist wie eine fette Blunzen?
Aber in Putins Fall ist das – mit den neuen Schwulengesetzen in Russland – ein etwas anderer Fall, oder?)