Pfahlbauer

Wer von Wien nach Nordwesten, Richtung Tulln fährt, kann, wenn er will, in der Nähe von Klosterneuburg (und auch in Greifenstein) auf ausgedehnte Siedlungen treffen, in denen die Häuser auf Pfählen stehen. Schlau, diese Agglowiener. Denn diese Siedlungen stehen in der Nähe der Donau. Da kann es ja schon mal vorkommen … Sie wissen schon.

Ich fragte mich, was geschehen wäre, wenn ich im bayrischen Deggendorf, im neuen Fischerdorf, einen Bauplan mit einem Pfahlbauhaus eingereicht hätte? Ich habe so meine Vermutungen…

Dann fragte ich mich, ob der heimische und der nahausländische Häuselbauer sich noch als Häuselbauer verstehen würde, wenn er auf seinen Keller verzichten müsst? Würde er sich nicht nächstens im Schlaf wälzen, wenn er unter sich, in der Kühle seines feuchten Betons nicht die Winterreifen des SUV, die alten Schi seiner Kinder und die abgelegten Gummistiefel mit der neckischen Masche gleich neben dem ausgemusterten Gartenzwerg aus Tschechien, wissen würde?

Der Häuselbauer braucht sei Kölla. Egal wo. Auch wenn er nicht mehr so genau weiß warum, aber, denke ich, er braucht ihn.
Scheißfluss! Der kriegt halt noch ne Mauer. Und wenn sie 5 Meter hoch wird, und wenn alle Dörfer flussabwärts, zumal jene, die sich keine Mauer von 6,20 leisten können, jedes Jahr aufs Neue absaufen …
Das Hochwasser ist schlimm. Aber nicht nur das…