Nahtoderlebnis

Ein Harvard Professor, las ich, hat einen Bestseller über sein Nahtoderlebnis geschrieben. Das ist toll. Der gefühlte 450ste Bestseller über eine Erfahrung, die schon Hemingway machte, und ein paar tausend andere auch. Das Licht am Ende des Tunnels, sich von außen daliegen sehen, schöne Musik und ein wunderbares Gefühl des Friedens. Es klingt ein wenig danach, als hätte jemand endlich Ö3 ausgeschaltet.

Aber wir wollen nicht ungerecht sein. Dummes Zeug verkauft sich eben gut. So ist das mit Leben! Und unser Gehirn hat eine Menge Tricks auf Lager, um uns zu narren und uns über die Tatsache hinweg zu helfen, dass wir nicht ewig hier auf dem Planeten wandeln.
Und damit wäre auch schon das Problem dieser «Tod-Seher» umrissen: Sie waren nicht tot. Nicht so richtig. Nicht wirklich tot tot, sondern nur fast. Sie waren nominiert, aber haben den Oscar dann doch nicht bekommen. Das ist, auch wenn sich das Buch millionenfach verkauft, und sich Herrscharen analphabetische Sünder Hoffnungen auf ein geiles Jenseits machen, einfach nicht so richtig richtig. Sorry.

Das Buch soll jetzt von Hollywood verfilmt werden.
Das, meine Freunde, ist dann garantiert ein Nahtoderlebnis…