Blog Nr. 700

Der 700. Block wurde gestern Nacht gebührend gefeiert. Im Anzengruber. Versammelt war die gesamte Redaktion & Freunde und Anverwandte (die waren aber schwer in der Minderheit).
Man trank Budweiser und Grießkirchner aus Kübeln, Blecheimern und umfunktionierten Schweinebrühtrögen, die vom letzten Böttcher Niederbayerns, mit der rasiermesserscharfen Böttcheraxt aus einem gut abgehangenen Stück Fichte herausgearbeitet worden ist. Freude!
Die versammelte Redaktion machte sich lustig über den neuesten Ausstoß der ORF-Gruselkisten-Serie «Copstories», die wieder mal den Beweis antrat, dass die Drehbuchautoren des österreichischen TV’s aus behandlungsbedürftigen Zwangsneurotikern besteht, Menschen, die, wenn sie «Kriminalfall» nur schon hören, sofort eine griesgrämige Nutte mit kaputten Netzstrümpfen in Szene setzen müssen, zusammen mit einem goscherten Stenz, der mit dem ermittelnden Bullen die Schulbank gedrückt hat.
Tja, Wien ist ein Puff, und seit der arme, großartige Ernst Hinterberger so erfolgreich gewesen war, versuchen sie ihn alle zu kopieren, und das Wien des Films hört und sieht sich immer an, wie der ewige «Kaisermühlenblues» auf antikem Vinyl, dem die stumpfe Nadel in der Rille hängen geblieben ist.
Oba, wos juckt uns des. Wir hatten was zu feiern.

Dann machten wir uns auch noch lustig über Künstler die an «namedrop»-Ausfluss leiden, beziehungsweise, die die Mitmenschen an ihrem Ausfluss leiden lassen wollen. Die Welt ist Stichwortgeber für ihre tollen, aufregenden Geschichten über sie und John Cage und Senta Berger und Max Frisch.

Ja, so verlaufen unsere Firmenfeste.
Ist ja klar, dass ihr nun alle neidisch seid. Aber Neid ist gut …