«Politikverdrossenheit»

Über etwas wundere ich mich hierzulande immer wieder: Wie lange der Schmäh der regierenden Politiker von der  «Politikverdrossenheit der Bevölkerung» noch zieht. Und dass es gälte, jener mit geeigneten Maßnahmen wie Transparenz, Antikorruptionsgeschwurbel und so weiter, entgegenzuwirken.

Aber den Politikern ist die Politikverdrossenheit der Bevölkerung sowas von wurscht. Das Volk ist lästig, und es gilt, es zu besänftigen, damit die Wiederwahl glückt.
Denn nach der Wiederwahl – das hat uns der Kanzler gezeigt – kommt man an die Geldtöpfe der Steuerzahler, und die kippt man über die «Presse» genannten Krawallnudelblätter aus. Die lassen sich nicht lumpen, und machen Stimmung auf das die nächste Wiederwahl glückt. That’s it. Da ist nicht mehr dran.

Vielleicht liegt ein Problem darin, dass die autochthone Bevölkerung zu blöd ist, um richtige Zeitungen zu lesen, von denen es doch zwei oder drei gäbe. Mit richtigen, klugen und unbestechlichen Journalisten.
Aber die stehen im Verdacht Intellektuelle zu sein, und des mog er net, der Eingeborene.

Eigentlich wundert es mich doch nicht.