«Braunschlag»

Nächstens läuft im TV die neueste österreichische Linkmichel- und Niedertrachtsshow namens «Braunschlag» an, wie immer eine Fortschreibung des «Kaisermühlenblues» mit anderen Mitteln, und diesmal nicht aus Wien, sondern aus dem Waldviertel.
Aber bevor es soweit ist, schwärmt die Film-Crew aus, und erzählt uns auf diversen «Fernseh-Kulturplätzen», wie super das Waldviertel ist. Das trifft sich gut, weil so ziemlich alle Mitwirkenden (und das ist in etwa dreiviertel der austriakischen Schauspielercamarilla) wahnsinnig verliebt in das Waldviertel sind, und ebenda das eine oder andere Häuschen besitzen.
Nichts gegen das «Waldviertel». Im Gegenteil. Ich hätte auch gerne ein Häuschen ebenda, und bin sehr neidisch, weil ich mir keines leisten kann (und deswegen mach ich jetzt die Serie madig, claro, oder?).

Aber das, was man bislang an «Braunschlag-Trailern» sichten konnte, hat mit dem Waldviertel soviel zu tun, wie Winnetou mit dem Apachenhäuptling Geronimo, nur, des mocht nix, denn es geht darum -wie versichert wird- «uns einen Spiegel» vorzuhalten, uns wieder mal zu zeigen, wie wir wirklich sind: Geschwätzig, besoffen, geil, niederträchtig, gierig, heuchlerisch, neidisch, verlogen und scharf darauf, mit einem Megafon auf einem Kirtag rumzustolpern.

Nun, ich für meinen Teil, bin eigentlich gar nicht so. Ehrlich nicht!
(Auch wohnt kein Hitler in mir, wie Franzobel mir mal in einem Interview weismachen wollte. Ich habe das von meinem Hausarzt checken lassen.)

Aber ich gehe jede Wette ein, dass sich auch «Braunschlag» wie der Zweiteiler «Der Aufschneider» desselben Regisseurs entwickeln wird: Am Ende haben alle alle gefickt, hintergangen, abgezogen und belogen, geschlagen, ausgebootet, verraten und mies gemacht, in den Arsch getreten, bedroht, bedrängt, befummelt, schwanzgelutscht, angeschwärzt, sich verlassen und wieder versöhnt.
Und ganz am Ende dann, sitzen sie wieder am Lieblingsmöbel der Nation, dem «Runden Tisch», und es ist alles wie zuvor. Nur der «Piefke», der sich zufälligerweise nach Braunschlag verirrt hat, ist nicht mehr da. Aber er hat an allem Schuld.

Das ist, etwas gerafft, die Fama des Landes. Sie wiederholt sich. Immer und immer und immer wieder.

Und das Schöne ist: Die kriegen nie genug davon. Nie.