Ein mildes Urteil

Nun hat Putain seine Drohung wahr gemacht und Pussy Riot empfing ein mildes Urteil. Nur 2 Jahre, anstatt der 7 möglichen (so wird er das sehen). Dass «religiöser Hass» als Begründung völliger Nonsens ist – die Girls haben ja zu Gott und zur Maria gebetet -, muss den Gas-Gerd-Freund nicht weiter stören, denn der ist auf seinem Weg zu einem Gottesstaat nach iranischem Vorbild.
Aber die westlichen Kommentatoren täuschen sich, wenn sie glauben, dass Putain sich selber schadet. Die westlichen Kommentatoren täuschen sich eigentlich immer. Inklusive mir selbst (zum Glück!).
Ich erinnere mich noch an die zigtausend die vor einigen Jahren in Wien auf die Straße gingen, um gegen den Bush-Besuch zu demonstrieren, und als kurz darauf Putain kam, waren es eine handvoll verängstigter Tschetschenen und meine Wenigkeit. Aber hier mag man halt das Autoritäre gerne, und noch lieber schwafelt man von der «russischen Seele».
Hauptsache, gegen den Ami. Rechts wie links.

Ist es eigentlich als Ironie zu bezeichnen, dass sich gerade in diesen Tagen Putain-Freund Schröder zu Wort meldet? Und warum gibt es Medien, die, ohne ihn nach dem lupenreinen Demokraten Putain zu befragen, einfach seine Wortspende bezüglich Griechenland und Euro abdrucken? Ganz zu schweigen, von dem Eigenlob für seine Politik, mit dem man die halbe Taiga bedecken könnte? Könnte er nicht einfach die Fresse halten? Muss man ihn wieder mal ohrfeigen?

Pussy Riot muss ins Straflager. 600 Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Kaserniert mit Verbrecherinnen, die man, da geh ich jede Wette ein, schon darauf vorbereitet hat, wer nun den Schlafsaal mit ihnen teilen wird. Ich mag nicht mal dran denken.
Vielleicht sollten wir in den Städten die russischen Kathedralen aufsuchen um dort für die Frauen zu beten.

Und unsere Politker, die das Urteil einhellig nicht so toll finden, sollten daran denken, wenn sie das nächste Mal bei Putain abhängen um ihre Geschäfte zu machen.

Und Gas-Gerd möge doch bitte in Griechenland bleiben.