Ja, es ist schön heute Abend

Es ist 21h30 und ich sitze bei offenen Fenster bei der Arbeit, fabriziere den Satzspiegel für ein Buch, lese den letzten Abschnitt des Buches, meines Buches, und finde ihn schön; ein wenig traurig, wie alles Schöne, und während ich das tue, höre ich draußen im Hinterhof den südlichen Chor der Zikaden. Es werden jedes Jahr mehr.
Sonst ist es still, bis auf das gelegentliche Schmettern der Feuerwehrhörner in der Favoritenstraße und das verhaltene, aber stete Brausen des fernen Gürtel-Verkehrs. Er hört sich an wie das Meer, so wie sich das Meer anhört wie eine Autobahn, und man könnte glatt meinen, in irgendeinem Süden zu sein.

Nur die Luft ist wunderbar kühl, so kühl, wie sie es im Süden erst gegen Tagesanbruch ist.
Über den Hinterhof ziehen die Lichter der Satelliten, und der Mond gesellte sich heimlich dazu und sieht aus wie der Star in einem Kinderbuch.

Ja, es ist schön. Heute Abend.

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