Mach dich nicht unbeliebt

Dass man wieder in Korruptanien ist, ist auch daran zu merken, dass man gut daran tut, nach dem Einkauf seinen Kassabon zu kontrollieren. Heute löhnte ich, zum Beispiel, für eine Knolle frischen Knoblauch € 2,99. Anstatt 0,99. Stolz. Beide Preise. Aber so ist das hier. Hier gibt’s keine Konkurrenz, hier bildet man Kartelle und baut Innungen mit denen man sich vor Konkurrenz schützt.

Seit einiger Zeit haben sich die Supermärkte was Neues einfallen lassen: Sie schreiben Aktionen aus, die dann aber an der Kasse als Normalpreis durchgehen. Und dann gehste nach der Bonkontrolle hin, die Schlange am Band, gefühlte 25 Meter, bis nach hinten zum Obst, und klagst die 1,37 ein, um die man dich hintergangen hat. Da biste Kandidat für den Lieblingskunden des Monats, oh yeah!

Und wer ist schuld daran? Dumme Frage. Hier ist Korruptanien. Hier ist niemand zuständig. Hier weiß man generell nie von etwas, das hat Tradition, das reicht ein paar Jahrzehnte zurück, damals hat auch niemand was gewusst, und heute weiß man noch weniger.
Aber ich weiß Bescheid. Ich lebe lange genug hier, um zu wissen, wer die Schuld an all den täglichen Bescheißereien trägt: ICH.
Denn würde ICH den Kassabon nicht kontrollieren, würden mir die kleinen Unstimmigkeiten auch nicht auffallen. Viel ärmer würde ich nicht dabei, die Schlange würde nicht länger, die Kassierinnen hätten ihre Ruhe und der Konzern seinen Reibach. Alle wären zufrieden.

Also. Mach dich nicht unbeliebt. Lass den Bon einfach unbesehen liegen, okay?