Scheißjob: Die Grünen

Henk rief an. Er hatte den gestrigen Blogeintrag mit Strache gelesen, und wollte nun von mir wissen, warum denn, zum fetten Zirkusdirektor, der gelernte Ösi immer rechts wählt wenn die Regierung versagt, und wenn er einen Grant aufzieht? Und nicht links, wie die Deutschen etwa?

Die Frage ist berechtigt, wird oft gestellt und noch öfter beantwortet.

Wenn der gelernte Ösi einen Grant aufzieht – auch einen berechtigten -, dann reagiert er wie ich. Impulsiv. Er möchte dann nicht, dass sich die Dinge zum Bessern wenden, sondern er möchte denjenigen, den er für seinen Grant verantwortlich hält, einen reinwürgen. Wurscht, obs was bringt oder nicht. Und das kann er nur, wenn er bei der Wahl die Nazisschen des H.C. Strache wählt. Weil vor denen fürchten sich die anderen Parteien. Die Grünen könnt er eigentlich auch wählen. Kann er aber nicht, weil er hat ja einen Grant. Und vor den Grünen fürchtet sich niemand. Außerdem hält der gelernte Ösi – ein Misanthrop wie ich – die Grünen, also jene Partei, die noch keine Mauschelei, keine Korruption, keine Lügen auf ihrem Konto hat, für ebenso korrupt und verlogen wie die anderen Parteien. Sie hatten einfach noch keine Gelegenheit dazu.

Mir ist dieses Verhalten und Denken nicht fremd. Ich erkenne mich in ihm wieder. Aber trotzdem würde, und werde ich letztendlich wenn’s drauf an kommt, nie so handeln. Mir fehlt einfach a bissi die nötige Niedertracht.

Und vielleicht bin ich zu wenig rassistisch. Und Ausländer. Zu vernünftig. Zu antifaschistisch. Ich halte Nazis für Dumpfinger. Ich fühle mich als Citoyen. Lehne Bevormundung und autoritäres Gehabe ab. Ich trage gerne Verantwortung. Ich bin Schriftsteller. Verleger. Ich liebe die Freiheit.

Aber sonst? Sonst würde ich es genauso machen wie der gemeine FPÖ-Wähler, das ist klar.