Wiener Lokalkolorit und Wienerschmäh

Wenn auf der Bühne einer österreichischen Castingshow ein Hudriwudri Mundfürze ins Mikro absamt, diese wahlweise als Kettensägen -oder Motocrossmaschinengeräusche deklariert, und wenn er dabei von einem schmierigen Schmieranten einer Boulevardzeitung begleitet wird und das Publikum den vollkommen undiskutablen Vortrag mit Pfiffen begleitet, aber der dicke Zirkusdirektor mit der Wischmoppfrisur zusammen mit dem blonden Etwas der Jury, für deren Weiterkommen votiert, dann ist das «Wiener Lokalkolorit». (Und nicht etwa widerlicher, opportunistischer Nepotismus.)

Und wenn dann backstage die zwei trotzdem abgewimmelten Figuren den Stinkefinger ausfahren, weil es in Wien möglich ist, dass ein Piefke (der kluge Sido) es wagen darf, ihre Scheiße als Scheiße zu bezeichnen, heißt das «Wienerschmäh».

Doch, doch, ihr Wien-Nepotisten, wir verstehen euren Schmäh. Und wie.