Hundertwasser-Rocker

Wir hatten gerade Arbeitspause, standen im Freien und diskutierten. Einige rauchten. Es waren langhaarige Rockertypen mit Tattoos Ohrringen, Lederbändern und dem ganzen Stoff, und sie sprachen darüber, wie sie Wien, die Großstadt, gerne hätten. Sie waren sich einig. Wien, so kam raus, müsste eigentlich aussehen wie eine Schrebergartensiedlung, in der auch 4-geschossige Häuser stehen dürften. Das war IHR Wean.

Einen Steinwurf weiter, verborgen hinter einem Altbau, stand das «Hundertwasserhaus». Das fanden sie klasse. Wien sollte ein Schrebergarten mit Hundertwasserhaus sein. Aber ohne die zwei Millionen Touristen die jährlich herkamen, um diesen architektonischen Mumpitz anzustieren. Ich meine, wenn einer Säulen im dreißig Grad Neigungswinkel hinbetonieren lässt, dann ist er, auch wenn das Statikgenie Antonio Gaudi angeblich Vorbild war, ein ästhetischer und statischer Idiot, und baut für Leute, die gerne zu allem ungewöhnlichen bemerken: «Ist mal was anderes, oder?»

Whatever. Ich fragte mich: Ist der Wiener ein Mensch, der eigentlich lieber in Mödling leben würde? Wenn nur die Autokennzeichen von dort nicht so schiach wären?

Die Stowasser-Rocker waren Grün-Wähler. Na klar. Rocker hatten ein Problem mit Moderne und Urbanität. Sie verlangten nach Verkehrsberuhigung (Denn einige hatten Kinder). Überall. Wohnstraßen und Tempo 25. (Außer für Motorräder?)

Wie seltsam. Ich würde auch Grüne wählen. Aber nur, weil bei denen mit einer relativ geringen Nazidichte zu rechnenen ist. Aber wer weiß? Der Hundertwasser ließ einmal verlauten: «Ein grüner Nazi ist ein guter Nazi, weil der einen Baum schützen kann.»

Schätze mal, mit diesem Scheiß kriegen wir es auch noch zu tun.

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