Bengalisches Feuer im kalten Sternenwind

Wenn ich einmal gefragt würde – und ich hoffe doch sehr, dass dies niemals geschieht -, welche drei Cd’s ich mit auf eine einsame Insel mitnähme, dann würde ich mit der Antwort nicht eine Millisekunde zögern.

Es wäre das Gesamtwerk eines Mannes, der in seinem Leben nur drei Alben produziert hat, und seine Tourneen wegen Misserfolgs abbrach. Als ich ihn das erste Mal, in meinen Twenties, hörte, war er bereits ein paar Jahre tot.

Heute fällt mir auf, dass seine Melodien und seine Songs immer öfter in Filmen angespielt werden. Das stört mich enorm. Ich hätte ihn gerne für mich allein.

Manchmal, in meiner Zeit als Krafttrainer, spielte ich ihn vorne in der Lobby, während ich mein Feierabendbier trank, und darauf wartete, dass ich endlich zusperren konnte. Die Sportler und/oder Trinker fanden ihn und seine Songs deprimierend. Fast alle. Was mich irgendwie freute. Das menschliche Gemüt ist eine seltsam verwordaggelte Konstruktion. Aber vielleicht irre ich mich, und nur meines tickt nicht richtig.

Ich liebe den Mann. Er ist mein Bruder. Er ist unser aller Bruder. Seine Songs sind bengalische Feuer im kalten Sternenwind, und wo er zu jeder Stunde seines Lebens war und seine Songs mitbrachte, da waren wir auch einmal. Aber nicht sehr lange.

Es war eine Zeit, als es noch Götter gab, die sich die Unterhaltung von uns besorgten. Sie holten sich einige der Besten früh zu sich. Jimi, Janis, Jim und viele mehr.

Ich fürchte, Madonna wird nie sterben.

Aber noch habe ich die drei Alben. Soll sie ewig leben. Zumindest Teile von ihr.