Müll ist gut und lustig

Ich bin alt genug, um mich an eine Zeit zu erinnern, als es noch keinen Müll gab. Meine Großeltern hatten keinen Mülleimer. Wir hatten allerdings schon einen kleinen «Ochsner», einen Kübel aus verzinktem, dicken Blech, schwer, stabil, unzerstörbar, und vor allem, fast immer leer. Es gab irgendwie nichts, was man hätte wegschmeißen können. Hinten im Garten stand ein großer Komposthaufen, und die Müllhalde der Gemeinde war unser Spielplatz. Da gab es Ratten zum Jagen, und tolle Dinge zu entdecken, aus denen man irgendwie Trampoline oder Seifenkisten bauen konnte.

Inzwischen hat sich das ein klein wenig verändert.

Aber wer jetzt denkt, dass ich zu einer Elegie über das Müllwesen anhebe, der irrt. Müll muss sein. Vor allem PET-Müll. Der stammt von den Gemüse -und Obstverpackungen. Die sind nötig. Zumindest hier. Wer täglich einkaufen muss (wie ich), der ist konfrontiert mit zahlreichen weiblichen Zeitgenossen, die sich in den Supermärkten benehmen wie an «Billig und Gut’s» Wühltischen. Das unterste wird nach oben gekehrt. Kein Apfel, kein Fenchel, keine Pflaume bleibt unangetatscht, ungedrückt. Deswegen ist Müll gut. Und irgendwie lustig ist er auch.

Las ich doch heute, dass die ISS-Weltraummission gefährdet war, weil chinesicher Müll im All herumschwirrte und auf Kollisionskurs zur Sonde war. Man überlegte bereits, wie man die 3-köpfige Besatzung auf russische Sojus-Dinger umsteigen lassen könnte. Aber trotz der Enge die da oben herrscht, wischte der Müll noch mal vorbei und alles ging gut aus. Ich denke, wenn man uns machen, und genug Zeit lässt, werden wir es schaffen auch das All zuzumüllen. Gott soll einfach aufhören all die Sterne und Planeten zu betatschen. Irgendwer sollte ihm das mal sagen…