Wenn die Sonne scheint

Heute scheint die Sonne, und gestern tat sie’s nicht, schon viele Tage nicht, und ich dachte, macht doch nichts, dann bleibts halt so grau und man sieht den Kahlenberg nie wieder, und überhaupt, nie mehr weiter als 100 Meter, ist doch blunzen, schließlich ist Winter und die Sonne macht mich immer ein wenig melancholisch, weil ich dann an das Licht im Appenzeller-Land denke, und dies ist so formidabel, dass mir bereits die Vorstellung davon einen kleinen Stich versetzt, und ich mich rückhaltlos frage, warum in drei Teufels Namen ich eigentlich in dieser Stadt lebe. Aber die Antworten sind so vielfältig wie die Gründe, warum ich fast alle zugeschickten Manuskripte ablehne. Und wenn hier wieder mal die Sonne scheint, ist es vielleicht ähnlich wie in Los Angeles wenn’s dort regnet; und gestern tat es dies in einem Film, und ich mag Filme über Los Angeles wenn es regnet, denn dann denke ich an Raymond Chandler, John Fante und Charles Bukowski, und das, werte Leser, das tut einfach nur gut…