Der eine Dicke, von zwei Dicken

Heute Morgen im Geisteszentrum, eine wunderbar ruhig konzentrierte Atmosphäre, geradezu männlich, fand der Dicke; alle schweigsam, kein Getue, kein Geschrei, nichts dergleichen. Zwei große Schwarze, zwei Südostbalkanier und zwei Dicke am Eisen, so, wie es sich gehörte, und der eine Dicke dachte danach auf dem Heimweg über das nach, was er heute nicht schreiben würde. Die Liste wurde lang. Zum Beispiel würde er nicht über den Dioxin-Skandal schreiben. Das lohnt nicht. Der Dicke würde, wenn er was zu sagen hätte, lediglich die zulässigen Werte erhöhen. Damit wär das Problem ein für alle Mal gelöst. Einfach bei jedem neu aufflammenden Skandal die Werte anpassen. So würd’s der Dicke machen. Die Leute wollen’s so. Es ändert sich ja nie was. Man könnt’s ja ändern, aber man will’s nicht. Also wozu aufregen? Außerdem isst der Dicke ja eh kein Fleisch. Er isst ja nicht blöd. Der Dicke.

Zu Hause schnitt er sich eine Banane klein, eine große Birne und ein Stück Ananas. Er ass alles auf, während er weiter darüber nachdachte, über was er nicht schreiben würde. Die Liste wurde noch länger. Dann beantwortete er zwei Mails, und ließ sich ein Bad einlaufen. Er kontrollierte seinen Blutdruck: 75/121. Er war zufrieden. Nach dem Bad rasierte er sich. Seiner kleinen Tochter zuliebe. Sie beklagte jedes Mal den Stachelbart, wenn sie im zum Abschied ein Küsschen gab. So machte er die Welt für einen jungen Menschen ein Stück besser. Darüber wollte er schreiben.

Dann tat er es…