Literatur

Gestern saß ich mit der wunderbaren, warmherzigen und klugen Songdog-Autorin (Miststücke) Gudrun Völk im «Engelhart». Und wie es sich für Angehörige unserer Zunft schickte, unterhielten wir uns über den Tod und die Liebe, das Älterwerden und Jimi Hendrix, und natürlich redeten wir auch über Literatur.

Ich durfte dabei erfahren, dass die Storysammlung «Miststücke» von Gudrun Völk bei den Lesern nicht nur Freude auslöste, sondern mitunter auch Abscheu, Unverständnis, Wut und leichte Schockzustände evozierte (Was’n eitles Wort!), was wiederum die Autorin etwas irritierte, und vielleicht auch ein wenig ratlos machte.

Ich hingegen, ich war erfreut.

Denn wozu soll Literatur gut sein, wenn sie es nicht schafft, uns zu zu provozieren, zu schockieren; uns aus unserem wurmstichigen Wohlbehagen zu scheuchen, uns Kiesel ins Bett der Selbstgenügsamkeit zu werfen, uns zu verstören, und gleichzeitig die Augen zu öffnen, für die Dinge hinter den Dingen?