Futblog ll

Wer wie ich, nach einem 35 Gradtag voller Arbeit, des Abends ein bisschen Bewegungslosigkeit suchte und sich zu diesem Behufe auf die Couch fläzte, um seinen Schädel von allerlei Literarischem und/oder falschen Syntaxen, schiefen und nicht so schiefen Bildern, Metaphern, Synonymen und kaputten Sätzen, zu reinigen und die Glotze einschaltete, erfuhr Seltsames.

Denn auf einigen Sendern erscholl eindringlicher Lärm, ein Brausen wie in Jüngers Hornissen hob an und man hielt automatisch Ausschau nach der fledermausgroßen Stubenfliege, die stur und zornig, durch ein geschlossenes Fenster den Weg nach draußen suchte. Nur, diese Fliege war nirgends auszumachen.

Der geneigte Futbol-Kucker weiß natürlich sofort: Das sind die Vuvuzelas, jene genialen Hörner, deren Einton-Strategie jeden Fußballfan immer wieder aufs Neue entzückt. Sie entfachen nebenbei auch noch den stupidesten Stadionlärm seit der Erfindung des Presslufthammers. Wobei man hier dem Presslufthammer ein wenig Unrecht tut, denn der nimmt sich gegen die Tausendschaften von Vuvuzelas aus, wie die Wiener Synphoniker gegen ein ad hoc zusammengestelltes Kindergartenorchester mit Spielzeugtrompeten.

Die Backgroundgeräusche bei den Übertragungen sind von einer solch infernalischen Stupidität, dass man sich automatisch denkt: Dann passt’s ja!