Eine kleine Reminiszenz an die Kreuzschlitzschraube

Alles verändert sich. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als es noch keine Kreuzschlitzschrauben, sogenannte «Spax» gab. Mit den Spax kamen auch die «Akku-Schrauber» auf, und man drehte eine 5 x 70 mm Schraube innnert drei Sekunden ins Holz. Wenn man’s konnte. Für einen Anfänger waren Spaxe tückisch, denn der «nudelte» die Schlitze gerne ab, und ruinierte dabei auch den «Bit». Es braucht Kraft und Gefühl. Zwei sehr männliche Attribute, finde ich. Andere finden vielleicht was anderes, is mir aber wurscht.

Nun, beim Hausausbau muss ich aber erkennen, dass die Zeit der Kreuzschlitze bereits wieder vorbei ist. Wie die der einfachen Schlitzschraube, die fast nur noch als Zierschraube anzutreffen ist. Der gute, alte, nach einem Mann verlangende Kreuzschlitz wurde nun vom «TorX» abgelöst. Eine achteckige Öffnung gähnt den Schraubwilligen an. Da gibts nun kein «abnudeln» mehr. Obschon ich schon von TorX-Abnudlern gehört habe. Es drängt sich indes sogleich die Frage auf, ob so ein «TorX-Vernudler» überhaupt lebensfähig sei?
Ich weiß es nicht.

Der gute alte Kreuzschlitz. Ich vermisse ihn. Ein bisschen. Er war einer der letzten, die uns Männer noch Mann sein ließen. Wie ich schon sagte: Kraft und Gefühl. Wie ein gut plazierter Leberhaken. Aber den gibt es noch. Den Göttern sei Dank.