Für’s bessere Schnitzel

Die Tragödie in Haiti, das Meckern der Bundesrätin über die Hilfe der Amerikaner (jene können tun was sie wollen, den Linken stinkt’s einfach), Obamas Senatorenverlust in Massachussets, die nicht mehr nur schleichend vonstatten gehende vernazifizierung Österreichs, wo bald nur noch Rassisten das Sagen haben werden und sich die Großparteien in Opportunismus und Populismus üben; das grau in grau gehaltene Winterwetter, die gestiegenen Heizkosten, die klamme Kasse, die Unmöglichkeit in Wien ein rauchfreies Lokal zu finden, der allgemeine Grant und der spezielle auch, die Bettler in dieser Scheißkälte, deren Anblick einem nahe geht und auch an die Kasse, dieses und jenes und noch viel mehr, all das ist nicht dazu angetan einen aufzuheitern. Aber Wunder gibt es immer wieder.

So gestern in den Nachrichten der Golden Globe-Gewinner Michael Haneke, dessen Filme dem Vernehmen nach elefantastisch gut sein sollen, eine Meinung notabene, die ich nach Sichtung des einen oder andern Streifens seiner Porvenienz nicht so richtig zu teilen vermag, ganz anders natürlich der ORF, schon aus patriotischen Gründen nicht, der beinahe stündlich berichtete und nun in der Ankuftshalle von Schwechat Gelegenheit zu einem Interview erhielt und diese Gelgenheit weidlich nützte, z. B. mit der Frage, was ihm, dem Ausgezeichneten denn so ein Preis bedeute, und Haneke lächelnd und äußerst zufrieden dreinblickend meinte, dass diese Preise ihn das machen ließen, was er kann und will, und, fügte er noch hinzu: Dass wenn der Fleischhauer sich durch seine Prominenz dazu herausgefordert fühle, ihm, dem berühmten Regisseur, ein besseres Stück Fleisch zu verkaufen, dann habe er, der Haneke Michael auch nichts dagegen.
Ich habs irgendwie geahnt: Wir machen alles nur für’s bessere Schnitzel.