Jeder wählt doch sich selber

Man mag Wahlen in Österreich schon gar nicht mehr kommentieren. Höchstens noch die Kommentatoren, die sich nun alle in die Bresche für den FPÖ-Wähler werfen der mit seiner Stimme die Partei in Vorarlberg praktisch verdoppelt hat (25%).
«Sind diese Wähler nun Nazis oder Antisemiten? Nein!» fragt ein Kommentator und gibt die Antwort gleich selbst.
Stimmt, sage ich. Wozu noch Nazi sein, und öffentlich ein unangenehmes Bekenntnis abgeben. Es reicht doch in der Wahlzelle anonym seiner Niedertracht ein Kreuzchen zu malen. Wir wählen ja doch immer nur uns selber. Und darum ist auch jedes Politikerbashing obsolet und «a bisserl» verlogen.

Aber ein Wort zu Bundeskanzler Faymann sei doch verloren, dem großen vorsitzenden Lächler der Loser-SPÖ. Sein Kommentar zum Sausgruber-Sieg: «… dass die Attacke der Vorarlberger FPÖ gegen den Direktor des Jüdischen Museums in Hohenems, Hanno Loewy, sowohl ÖVP als auch FPÖ genützt habe: Sausgruber habe das Polarisierungspotenzial zudem sofort erkannt und mit seiner Reaktion gegen die FPÖ das Überraschungsmoment genutzt.»

Jawohl, Kanzler, honni soit qui mal y pense, Sausgrubers gutes Ergebnis ist nur dem Erkennen des «Polarisierungspotentials» geschuldet. Dass da vielleicht auch noch ein Rest Anstand des ÖVP-Mannes (und das sag ich jetzt nicht wahnsinnig gerne) eine Rolle gespielt hat, darauf kommt der Kanzler nicht, und dies sagt mehr über ihn aus, erzählt uns mehr, wie dieser Manno tickt, als all sein Dauergegrinse. (Erinnern wir uns an den Kotau vor dem Herausgeber der Kronenzeitung)
Vielleicht täte es not, dass auch Leute der SPÖ einfach noch so einen Rest an Berührungsängsten mit diesem hetzerischen Gesocks der FPÖ und der Kronenzeitung, an den Tag legen würden…

Aber ich gehe jede Wette ein, dass die SPÖ sich noch mehr an die FPÖ ranschmeißen wird. Sie weiß ja, wie’s geht…